An der Schnittstelle von Choreographie, Installation und Klangkunst thematisiert FLOOD das Thema des „Flutens“ als Daseins- und Protestform im Kontext von Globalisierung und Klimawandel. Die Arbeit im Berliner Humboldt Forum bezieht sich auch auf eine besondere Form des Protests in der Geschichte des Berliner Stadtschlosses: Gegen den Bau des ersten Schlosses im 15. Jahrhundert protestierten Berliner Bürger*innen, indem sie die Staudämme zur Spree einschlugen und die Baustelle unter Wasser setzten. In der Debatte um den Bau des Humboldt Forums als Rekonstruktion des Stadtschlosses und dessen politische Implikationen hätten sich manche einen ähnlich widerständigen Akt gewünscht. Haben Akte und Formationen des Flutens, (Durch)strömens und Verflüssigens heute noch ein widerständiges Potenzial, oder sind sie in Zeiten globaler Informations-, Finanz- und Datenströme längst selbst zu einer Form der Macht geworden? FLOOD, eine Durationalperformance, lotet die Potenziale und Ambivalenzen dieser Begriffe aus. Performer*innen sind 5 jugendliche Berliner*innen, die als Post-Millenials in besonderer Weise von gegenwärtigen und künftigen Fluten betroffen sind.
Choreographie: Sebastian Blasius, Felix Ofosu Dompreh // Performance: Paul Grabow, Ophelia Onyeukwu, Anna Moser, Ella Genrich, Cosima Kühn
Sound: Ferdinand Breil